Autoteile für Oldtimer – wie lange sind Ersatzteile erhältlich?

Autoteile für Oldtimer – wie lange sind Ersatzteile erhältlich?

Inspektion, Verschleiß und Unfallschaden – Bei Reparaturen sind Autofahrer ständig darauf angewiesen, dass der Nachschub an Ersatzteilen gesichert ist. Besonders die Besitzer von älteren Fahrzeugen bzw. Young- und Oldtimern haben Angst, dass Sie keine passenden Teile mehr erhalten. Ein Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) erklärte 2016, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer Ersatzteile für ihre Modelle in vollem Umfang bereithalten. Es ist tatsächlich der Fall, dass alle in- und ausländischen Autobauer versichern, Ersatzteile für mindestens 10 Jahre nach Auslauf einer Modellreihe vorrätig zu halten, teilweise sogar länger.

Das Engagement bei Ersatzteilen ist lohnenswert

Vor der Anschaffung eines Old- oder Youngtimers sollte ein jeder auch an die Zukunft denken. Damit ist vor allem die Ersatzteilversorgung gemeint, denn Youngtimer ist nicht gleich Youngtimer und Oldtimer ist nicht gleich Oldtimer.

Es gibt einige exakte Zahlen, die deutlich machen, wie sehr das Interesse der Autofans an dem alten Blech wächst. Während 1997 in Deutschland nur rund 817.000 Fahrzeuge mit einem Alter ab 20 Jahren zugelassen waren, so waren es 2007 bereits 1,76 Millionen und das entspricht einer Steigerung von 117%. 2018 gab es laut einer Studie der Unternehmensberatung BBE Automotive rund 2,2 Millionen Fahrzeuge im Alter ab 30 Jahren sowie Youngtimer ab 20 Jahren.

Doch bei den Herstellern ist diese rasante Entwicklung noch nicht angekommen und je nach Modell kann sich die Ersatzteilsuche für den Oldtimer als denkbar einfach oder furchtbar kompliziert bis nahezu unmöglich gestalten. Geht es um die Ersatzteilsuche, dann kommt es zum einen auf das Modell und nicht zuletzt auf die Marke an. In diesem Zusammenhang stellen besonders die Brot-und-Butter-Modelle der 70er und 80er Jahre aus England und Frankreich Sorgenkinder dar. Das gilt ebenfalls für viele italienische Modelle.

Es kann unterschiedliche Gründe für eine gute oder mangelhafte Versorgung geben. Zum einen ist es eine Tatsache, dass manche Hersteller seinerzeit kaum Wert darauf legten, nach Einstellung der Produktion eines Modells noch genügend Teile auf Lager zu legen. Zum anderen sind die Produktionszahlen der Modelle ein Grund. In der Regel erhalten Fahrzeughalter für ein Auto, das in hoher Zahl produziert wurde, auch heute noch Ersatzteile. Wenn nicht mehr beim Händler oder Hersteller, dann zumindest im Autoschrotthandel, der sich mittlerweile zum modernen Umschlagzentrum für Fahrzeugteile entwickelt hat.

Es kann zu Engpässen trotz aller Bemühungen kommen

2015 zeigte sich, dass es manchmal innerhalb dieser zugesicherten 10 Jahre zu Engpässen kommen kann. Damals konnte VW über Monate keine Türen für den Golf VI liefern. Das war eine Überraschung, denn schließlich ist die Teileversorgung für die Kundenbindung wichtig und zudem hochprofitabel. Die Hersteller betreiben viel Aufwand, produzieren Einzelteile und verfügen sogar über markeninterne Teilebörsen und bieten Programme für zeitwertgerechte Reparaturen an. Beispielsweise soll das Herzstück des Teilenachschubs von Daimler, das Mercedes Benz Global Logistics Center in Germersheim, mit seinen 1,2 Millionen Quadratmeter und 460.000 verschiedene Einzelteilen, das weltgrößte Lager für automobile Ersatzteile sein.

Aber dennoch kann es bei der künftigen Versorgung mit Ersatzteilen in Hinsicht auf die Elektronikteile zu Problemen kommen. Denn es ist nicht sicher, ob ein Vorhalten bei der wachsenden Anzahl der elektronischen Bauteile möglich ist. Nach Erstproduktion werden viele solcher Elemente schon nicht mehr nachgebaut, da das Fertigungsverfahren nicht mehr existiert. Das ist schlecht, denn auch Elektronik altert.

Durch den wachsenden Fahrzeugbestand und das steigende Durchschnittsalter der Fahrzeuge, sollte laut dem Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) dafür gesorgt werden, dass die Ersatzteile länger verfügbar sind.

Die Nachfrage regelt das Angebot

Im Endeffekt wird das Angebot durch die Nachfrage geregelt. So ist der Bedarf an Verschleiß- oder Wartungsteilen sowie Kupplungen, Luftfiltern und Bremsbelägen groß und so sind eben diese Komponenten leicht erhältlich. Doch Innenausstattungen wie Türverkleidungen oder Sitzbezüge oder sogar ganze Sitze sind dagegen schwieriger zu finden. Hier greifen die Autobesitzer oft auf den Autoschrotthandel zurück.

Ebenfalls kann es zu Engpässen bei Ersatzteilen älterer Autos kommen, wenn diese zugunsten der stärker nachgefragten Komponenten jüngerer Fahrzeuge weichen müssen. Doch der Bestand an verschiedenen Ersatzteilen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Grund dafür ist die wachsende Fahrzeugmodell- und Typenvielfalt, die unzähligen Ausstattungsvarianten sowie die immer kürzer werdenden Modellzyklen bei einer gleichzeitig länger werdenden Lebensdauer der Fahrzeuge.

Auf den Straßen fahren immer mehr Young- und Oldtimer und auch sie benötigen Ersatzteile. Die jeweiligen Classic Center übernehmen nach dem Auslaufen einer Modellserie bei BMW, Mercedes, Opel und VW die Teileversorgung. Doch nicht nur die Hersteller handeln mit Ersatzteilen, sondern auch Zulieferer. Damit sind die Klassiker gut versorgt.

Alte Fahrzeuge werden als Young- oder Oldtimer bezeichnet, wobei beide Begriffe nicht klar definiert sind. Eingebürgert hat sich, dass „echte“ Klassiker als Oldtimer bezeichnet werden. Die einstige Altersgrenze von 30 Jahren für diese Fahrzeuge ist allerdings hinfällig. Modelle ab den 60er Jahren oder dem Beginn der 70er Jahre werden im sprachgebracht als Youngtimer bezeichnet. Allerdings handelt es sich bei beiden Begriffen um Kunstworte, die im englischen für das Auto nicht existieren.

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