Gegründet wurde das Unternehmen 1909 von Wilhelm Maybach und Ferdinand Graf von Zeppelin in Bissingen/Enz. Drei Jahre später siedelte die Firma die als Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH gegründet wurde, nach Friedrichshafen am Bodensee über. Geleitet wurde der Betrieb vom ältesten Sohn des Firmengründers, Karl Maybach. 1918 wurde das Unternehmen unbenannt in Maybach-Motorenbau GmbH. Gemeinsam mit Jean Raebel und Carl Boettner leitete Karl Maybach das Unternehmen ab 1949.
Die Übernahme durch Daimler-Benz
Daimler-Benz übernahm bereits 1960 die Firma, die 1966 mit dem Großmotorenbau von Daimler Benz vereinigt wurde und unter dem Namen „Maybach Merceds-Benz Motorenbau GmbH“ umbenannt wurde. Ab 1969 konzentrierte sich das Unternehmen unter der Firmierung „Motoren- und Turbinen-Union Friedrichshafen GmbH“ auf die Produktion von Dieselmotoren. Fahrzeuge wurde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr produziert.
Erst 2002 wurde die Marke „Maybach“ wieder von der DaimlerChrysler AG reaktiviert. Von der Maybach-Manufaktur wurden bis 2012 wieder Luxus-PKWs produziert. Diese Tradition wird unter der Marke Mercedes-Maybach seit Ende 2014 fortgesetzt.
Maybach war zu seiner Gründung eine klassische Automobilmarke für Luxuswagen in den 1920er und 1930er-Jahren. Die Fahrzeuge waren der Inbegriff für zeitlose automobile Schönheit, für handwerkliche Präzision und technische Kompetenz. Heute sind die Fahrzeuge die premium Marke der Mercedes Car Group.
Der Mercedes-Maybach
Mit der verlängerten Version der Mercedes-Benz S-Klasse gab der Daimler-Konzern 2002 die erneute Verwendung des Namens Maybach bekannt. Der Mercedes-Maybach S 500 bzw. S 600 war mit hochwertigen Materialien und einer abermals gesteigerten Beinfreiheit versehen werden und bot sogar auf Wunsch auch auf der Fahrerseite einen Liegesitz. Darüber hinaus bot die Mercedes-Maybach-S-Klasse exklusive Ausstattungsmöglichkeiten, die den anderen Varianten der S-Klasse vorenthalten blieb.
Die 6,50 Meter lange Pullmann-Limousine wurde Anfang 2016 auf den Markt gebracht. Der Mercedes-Maybach Pullman war mit einem 390 kW (530PS) starken V12-Ottomotor aus dem S 600 ausgestattet. Erstmals wurde das Fahrzeug auf dem Genfer Autosalon 2015 vorgestellt.
In den kommenden Jahren folgten weitere Mercedes-Maybach, wie bspw. das Mercedes-Maybach S 650 Cabrio, ein auf 300 Fahrzeuge limitiertes Luxuscabrio. 2017 wurde auf dem 87. Genfer Auto-Salon der Mercedes-Maybach G 650 Landaulet vorgestellt, der auf dem G500 4×4 basiert. IN 2018 und 2019 folgten weitere Modelle, wie der Mercedes-Maybach GLS 600 (SUV), der 2020 auf den Markt kam. Die letzte Maybach-Version auf Basis der Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe 223) deren Verkauf im Mai 2021 als S580 und S 680 startete.
Die neue Mercedes-Maybach S-Klasse
Nachdem die neue S-Klasse von Mercedes-Benz ihre Premiere gefeiert hat, zeigt sich das ultimative Top-Modell: Die Mercedes-Maybach S-Klasse, bei der in Sachen Luxus noch einmal ordentlich in die Luxuskiste gegriffen wurde. Klar ist jetzt: Der V12 hält Einzug.
Schon allein der kurze Rundgang um den „Maybach“ dauert, denn das Gefährt weist eine Lange von 5,47 Metern auf. Den 12-Zylinder erkennen ist nicht so einfach, sondern hier muss genau hingesehen werden: verchromte Kühlergitter vorn, S 680-Schriftzug hinten und V12-Logos auf den Kotflügeln. Aber bereits der „Basic“-Maybach lässt die Augen glänzen mit seinen V8.
Die Frage die sich stellt, ist, ob die 20-Zöller, die irgendwie einem Gullideckel ähneln sein müssen, das ist Geschmackssache, doch letztendlich ist es die Bereifung, die für die Sicherheit sorgt. Sicherlich wird hier nicht irgendein Reifen aus dem Sommerreifen Test genutzt, sondern ein Hochgeschwindigkeitsreifen. Doch Fakt ist: Die Bereifung inklusive Felgen macht Eindruck.
Im Innenraum geht es weiter mit purem Luxus. Zuerst im Fonds. Sobald die Türen geschlossen sind, optional per Gestensteuerung vom Fond aus, wird es still und es kommt ein Feeling wie in einem Privatjet auf. Einzelsitze in denen man wie auf einem Sofa sitzt, mit Kissen, Heizung, Kühlung und sogar mit Massage-Funktion für die Waden. Das Platzangebot ist immens. Selbst der hinterste Winkel ist mit Leder versehen und der Kühlschrank sowie die Gläser befinden sich zwischen den Sitzen.
Flüsterleise schwebt der Mercedes-Maybach S680 über die Straßen
Der Sechsliter-Biturbo glänzt durch Zurückhaltung und die meiste Zeit ist er nicht zu hören. Aber man spürt ihn, sobald der Turbo gefordert wird. Der Bug hebt sich würdevoll und die 612 PS beschleunigen den Maybach S680 mit Druck nach vorn. Dank Allradantrieb vergehen 4,5 Sekunden, um von null auf 100 km/h zu kommen und das bei einem Leergewicht von 2350 Kilogramm. Das ist ein respektabler Wert. Das Fahrgefühl der Testfahrer: Erhaben aber nicht wirklich schnell.
Aber noch ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Denn es soll erhaben und bequem sein und eben das kann der Maybach wie kein anderer. Aufgrund der aktiven Geräuschunterdrückung ist er stets flüsterleise und das vollaktive Fahrwerk „E-Active Body Control“ gibt nicht die kleinste Unebenheit an die Passagiere weiter. Aber auch die Allradlenkung wird von den Testfahrern als beeindruckend beschrieben. Durch sie verringert sich der Wendekreis von 13 auf 11 Meter.
Es steht außer Frage, dass der V12 eine Macht ist, aber die Essenz des Maybach ist nicht nur von dem Motor abhängig und wird es objektiv betrachtet, dann wird der V8 auf einem ähnlichen Niveau performen. Zumal dieser über 50.000€ weniger kostet als der V12 der mit mindestens 217.323 Euro zu Buche schlägt. Ein solcher Preis ist auch in dieser Liga nicht ohne.