Morgendlicher Nebel, Regen und nasse Fahrbahnen machen das Autofahren in den kühleren Monaten des Jahres zu einer Herausforderung. Da ist volle Konzentration gefordert. Was viele vergessen: Neben guter Sicht ist vor allem ein gesundes Gehör wichtig, um sicher unterwegs zu sein.
Schwerhörigkeit als unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr
Studien zeigen, dass nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO etwa 12,9 Millionen Deutsche schwerhörig sein dürften. Betroffen sind vor allem Menschen ab 60, weil das Gehör im Alter zwangsläufig nachlässt. Gleichzeitig steigt die Zahl älterer Autofahrer rapide an. „Mobilität ist ein Stück Lebensqualität“, sagt Katja Schneider, Gesundheitsexpertin bei Ratgeberzentrale.de. „Denn sie bedeutet Unabhängigkeit, Flexibilität und Selbstständigkeit – und das in jedem Alter.“ Aktuelle Zahlen zeigen, dass nur jeder vierte bis fünfte von Schwerhörigkeit Betroffene ein Hörgerät trägt. „Das ist gerade beim Autofahren ein Sicherheitsrisiko“, weiß Marco Faltus, Leiter der Abteilung Audiologie beim Hörgeräte-Hersteller Phonak. Wer aktiv am Straßenverkehr teilnehme, müsse nicht nur Warnungen wie Martinshorn, Bremsenquietschen oder Hupen sicher wahrnehmen können, sondern auch die Stimme des Navis, der Freisprecheinrichtung oder der Beifahrer.
Hightech für Komfort und Sicherheit
Moderne Hörgeräte haben beim Autofahren entscheidende Vorteile: Sie filtern störende Geräusche wie Motor- oder Reifengeräusche heraus, sorgen für entspanntes Hören und erleichtern so die Konzentration. Systeme wie das „Audéo V“ von Phonak registrieren außerdem automatisch, woher eine Stimme kommt, ob vom Beifahrersitz oder von der Rückbank, und „zoomen“ sie heran. Darüber hinaus gibt es auch Navigationssysteme für das Auto, die drahtlos mit dem Hörgerät verbunden werden können. So können beispielsweise die Anweisungen des Navigationsgerätes auch bei offenem Fenster oder im Cabrio mühelos verstanden werden. Gleichzeitig sind die Geräte heute so klein, dass sie fast unsichtbar hinter dem Ohr verschwinden.
Raus aus der Tabuzone
Ein Skateboard-Pionier schwerhörig? Nie im Leben hätte Titus Dittmann damit gerechnet. Bis der 66-jährige „Vater“ der deutschen Skateboard-Szene nicht mehr leugnen konnte, dass er vieles nicht mehr mitbekam und einen Hörtest machte. „Davor habe ich mich viel zu lange gedrückt“, gibt er offen zu. Heute will Dittmann als bekennender Hörgeräteträger und Markenbotschafter der Firma Phonak das Bewusstsein für das Thema Hörverlust schärfen und es aus der Tabuzone holen – schließlich ist er das beste Beispiel dafür, dass ein aktiver Lebensstil keine Frage des Alters ist.
Quelle: djd